Die Präsentation der Apple-Neuheiten in Cupertino war genau vorhergesagt worden: Ein neues iPhone SE, ein neues iPad Pro, Accessoires für die Watch und Software-Updates. Doch eines war so nicht auf dem Zettel. Apple scheint seine Exklusivität aufzugeben und geht mit den Preisen runter. Ab 24. März 2016 können die neuen Geräte bestellt werden, eine Woche später werden sie ausgeliefert.
Als Überraschung gab es eine Preissenkung bei der Sport-Version der Apple Watch. Die Smartwatch wird in Europa nun statt 399 nur noch 349 Euro kosten. Damit nähert sich der Konzern dem Preisniveau anderer Hersteller wie Samsung.
Das iPhone SE sieht äußerlich aus wie das iPhone 5 – enthält aber diverse Technologien der aktuellen größeren Modelle der 6er-Serie. Den Preis setzte Apple für seine Verhältnisse niedrig an: ab 489 Euro in Europa. Der Konzern hielt sich lange konsequent aus dem Marktsegment der günstigen Smartphones heraus, obwohl Analysten schon vor Jahren dazu gedrängt hatten. Dadurch ist der Marktanteil niedriger als er sein könnte – aber die Strategie sichert Apple die hohen Milliardengewinne.
Eine neue Version des iPad-Tablets im Standard-Format mit der Technik des größeren iPad Pro wurde ebenfalls vorgestellt. Dazu gehört die Unterstützung des neuen Apple-Stifts sowie ein Display, das die Farbtemperatur an das Umgebungslicht anpasst. Die günstigte Version dieses kleineren iPad Pro wird deutlich teurer als beim aktuellen iPad Air 2: ab 689 Euro in Europa.
Zudem ist ab sofort die Softwareaktualisierung iOS 9.3 zum Download bereit. Apple-Chef Tim Cook stellte auch eine Reihe von neuen Apps gerade für den Gesundheitsbereich vor.
Wirtschaft TV-Chefredakteur Manuel Koch meint: „Interessant war, dass alle Vorhersagen stimmten. Apple hat diese natürlich bewusst zuvor an einige ausgewählte Journalisten gegeben. Überraschend waren für mich dann doch die Preissenkungen. Das bedeutet, dass sich die Apple Watch anscheinend nicht so gut verkauft. Auch bei den iPhone-Verkäufen will man die Konkurrenz mit günstigen Geräten nicht davonlaufen lassen. Die Billig-iPhones sollen den chinesischen Markt erobern. Unter dem Strich ist eines für mich klar: Apple hat ein Stück weit seine Exklusivität aufgegeben, um die Rekorde der Vergangenheit auch in der Zukunft übertreffen zu können.“
Foto: Apple