In einem Interview mit der WirtschaftsWoche hat Daniel Hartmann, Chefvolkswirt der Bantleon Bank, die in der Vergangenheit mehrfach für besonders treffsichere Prognosen ausgezeichnet wurde, seine Einschätzung zur deutschen Wirtschaft 2026. Abgegeben. Sein Kernpunkt: Deutschland werde im kommenden Jahr einen »mächtigen fiskalischen Impuls« erleben – ausgelöst durch hohe staatliche Ausgaben, die endlich in der Realwirtschaft ankommen.
Nach Jahren der Stagnation seien 2026 erstmals spürbare Effekte großer staatlicher Investitionsprogramme zu erwarten – u. a. in Infrastruktur, Energie, Verteidigung und Digitalisierung. Diese Ausgaben könnten das Wachstum um mindestens einen Prozentpunkt nach oben treiben, so Hartmann.
Konkret nennt er als Treiber:
Laut Hartmann ist das volkswirtschaftlich bedeutsam, weil der private Sektor derzeit kaum Zugkraft entfaltet. Trotz des erwarteten Impulses sieht der Ökonom die deutsche Wirtschaft weiterhin im »Schwachmodus«. Die Gründe liegen in: geringer Produktivität, schleppender, Digitalisierung, regulatorischen Belastungen, Fachkräftemangel, gebremster Exportdynamik.
Deshalb erwartet er kein starkes oder nachhaltiges Wachstum, sondern eher ein kurzes Aufflackern, ausgelöst durch den Staat.
Für Hartmann steht fest: Der fiskalische Impuls 2026 wird deutlich, aber er löst keine strukturellen Probleme. Er stabilisiert – aber transformiert nicht.
Deutschland profitiere kurzfristig, bleibe aber langfristig reformbedürftig.
SK