Börse

BIZ warnt vor »Double Bubble«

Aktien und Gold zugleich im Blasenmodus

3 Min.

12.12.2025

Eine ungewöhnliche und potenziell riskante Entwicklung beschäftigt derzeit Finanzexperten weltweit: Laut Analysten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) – dem Zusammenschluss der Zentralbanken – zeigt der Markt gleichzeitig steigende Aktien- und Goldpreise, ein Muster, das es so seit mindestens 50 Jahren nicht mehr gegeben hat.

Normalerweise bewegen sich Gold und Aktien entgegengesetzt: Wenn Aktien stark steigen, halten Anleger Gold als sicheren Hafen für Krisenzeiten. In diesem Jahr aber schossen beide Assetklassen gleichzeitig nach oben:

  • Der Goldpreis ist massiv gestiegen, angetrieben von geopolitischen Spannungen, Inflationssorgen und Zentralbankkäufen.
  • Gleichzeitig legten Aktienmärkte vor allem im Technologiesektor weiter zu, angetrieben von KI-Optimismus und anhaltender Risikofreude.

Diese gleichzeitige Dynamik hat die BIZ alarmiert, weil sie einem »Double Bubble« Szenario ähnelt — also der Bildung von zwei Blasen parallel, die auch gemeinsam platzen könnten, wenn Marktstimmung und Risikoappetit kippen.

Die BIZ hält fest, dass ein solcher Doppelanstieg Marktfragilität signalisieren kann. Wenn sowohl riskantere Anlageklassen (Aktien) als auch traditionelle sichere Häfen (Gold) im selben Tempo steigen, kann das bedeuten, dass Investoren sich immer stärker auf spekulative Positionen einlassen.

Panikverkäufe könnten bei einer Korrektur beide Märkte gleichzeitig treffen, statt dass Verluste durch Umschichtungen abgefedert werden.

Anleger, die auf traditionelle Diversifikation setzen, könnten überrascht werden, weil klassische Schutzwerte wie Gold in diesem Szenario nicht die gewohnte Absicherung bieten.

Zwar spricht die BIZ nicht von einem bevorstehenden Crash — doch die Warnung ist ein Selbsttest für Anleger: Sollten sie diese Muster ernst nehmen und ihre Portfolios entsprechend ausrichten?

Für viele Privatanleger und institutionelle Investoren markiert dieser Doppelblasen-Alarm einen Punkt der Neujustierung von Risiko, Bewertung und Absicherung:

  • Gewinne sichern statt blind auf weiter steigende Kurse zu setzen.
  • Frühzeitig Szenarien für Teilverkäufe und Cash-Positionen definieren.
  • Beobachtung von Volatilitätsindikatoren und Makro-Risiken intensivieren.

Denn wenn sich historische Muster wiederholen — selbst wenn sie selten sind — kann das frühzeitiges Handeln statt schmerzhafter Reaktionen im Krisenfall bedeuten.

Was die BIZ berichtet, ist kein Crash-Prophetentum, sondern ein seriöser Hinweis: In den vergangenen 50 Jahren hat es so einen gleichzeitigen Gold- und Aktienboom nicht gegeben. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Märkte überhitzt sind, und Anleger aufgefordert sein sollten, nicht nur Chancen, sondern auch Risiken aktiv zu managen.

SK

Das könnte Sie auch interessieren:

Nach oben