Brigitte Macron steht gerade im Zentrum einer heftigen öffentlichen Debatte. In einem hinter den Kulissen veröffentlichten Video beschimpfte sie feministischen Protestierenden als »dreckige Schlampen« und löste damit nicht nur Empörung, sondern eine breit geführte Debatte über Sprache, Macht und Verantwortung aus.
Die Szenen stammen aus dem Backstage-Bereich eines Theaters in Paris, nach einer Show des französischen Komikers Ary Abittan. Während eines Gesprächs mit ihm äußerte Macron den Ausdruck, nachdem vorangegangene Proteste einer feministischen Aktivistengruppe den Auftritt begleitet hatten.
Aus ihrem Umfeld heißt es, sie wollte lediglich ihre Abneigung gegen die Protestmethoden ausdrücken, nicht aber die feministische Sache selbst angreifen. Doch der klare, abwertende Wortlaut hinterlässt Fragen.
Linke Politiker wie der frühere Präsident François Hollande verurteilten die Äußerung scharf. Für sie sei der Begriff inakzeptabel, selbst wenn man die Protestaktionen kritisieren wolle.
Feministische Gruppen und Aktivisten empfinden die Worte als bewussten Angriff. Einige nutzten den beleidigenden Begriff selbstironisch als Zeichen des Widerstands, unter Hashtags wie #salesconnes.
Andere Stimmen, insbesondere rechtsgerichteter Politiker verteidigen Macron mit dem Argument, private Äußerungen müssten vom Kontext und dem ersten Impuls unterschieden werden.
Der Fall verdeutlicht, wie stark Sprache und Macht in prominenter Position wirken und wie fragil das Verhältnis zwischen Privatmeinung und Repräsentation sein kann. Für viele unterläuft damit eine Grenze: Wenn selbst eine First Lady auf derartige Weise spricht, was heißt das für gesellschaftliche Debatten über sexuelle Gewalt, Gleichberechtigung und Respekt?
Außerdem zeigt die Reaktion, wie feministische Bewegungen und Aktivismus heute viral werden und wie Worte, Hashtags, Proteste und Widerstand sich in Echtzeit in Medien und Netzwerken vervielfältigen.
SK
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