Hat Elon Musk hinsichtlich seiner Besprechung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gelogen? Laut einem Medienbericht hatte der Tech-Milliardär im vergangenen Jahr das US-Verteidigungsministerium über ein persönliches Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin informiert. Das Magazin »New Yorker« bezieht sich in einem gerade dazu erschienenen Artikel auf den ehemaligen ranghohen Pentagon-Mitarbeiter Colin Kahl sowie einen weiteren namentlich nicht genannten Regierungsvertreter.
Bei dem Austausch mit dem Pentagon sei es eigentlich um die Nutzung des von Musks Weltraumfirma SpaceX betriebenen Internet-Satellitensystems Starlink durch die ukrainischen Streitkräfte gegangen, schreibt die Deutsche Presse-Agentur. Musk hatte am Anfang des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine dem Land zwar Starlink-Empfangsanlagen gespendet und sie kostenlos nutzen lassen. Später schien SpaceX jedoch den Betrieb der Terminals nicht weiter bezahlen zu wollen. Musk habe Pentagon-Mitarbeitern bei Gesprächen dazu von einer Unterhaltung mit Putin erzählt, schrieb der »New Yorker«.
Von einem solchen Gespräch zwischen Musk und dem Kremlchef war schon im Herbst berichtet worden. Aber der Tech-Unternehmer hatte diese Aussage damals öffentlich zurückgewiesen. In einer Twitter-Nachricht schrieb er wörtlich »Ich habe mit Putin nur einmal gesprochen, und das war vor 18 Monaten.« Dabei sei es um Raumfahrt gegangen.
SpaceX erklärte sich am Ende bereit, die Ukraine die Starlink-Terminals zunächst weiter nutzen zu lassen. In diesem Jahr schloss das US-Verteidigungsministerium einen Vertrag mit der Firma ab.
Pikant an einer Unterhaltung mit Putin wäre, dass Musk zu dieser Zeit Ideen für eine Lösung des Konflikts veröffentlicht hatte. Er hatte unter anderem einen Verzicht der Ukraine auf die von Russland völkerrechtswidrig annektierte Halbinsel Krim für ein Ende des Krieges sowie Volksabstimmungen in russisch besetzten Gebieten vorgeschlagen und damit viel Kritik ausgelöst.