Kampf der Titanen im weltweiten Finanzmarkt. Der Milliardär und Philanthrop George Soros legt sich mit dem größten Vermögensverwalter der Welt, BlackRock, an. Der Grund: das aktuelle China-Engagement der neun Billionen US-Dollar schweren Investmentgesellschaft. Die hat laut Angaben von »Bloomberg Markets« gerade 6,7 Milliarden Yuan, umgerechnet eine Milliarde US-Dollar, von chinesischen Privatanlegern eingesammelt, um sie in chinesische Unternehmen zu investieren. Soros argumentiert, dass China vor großen wirtschaftlichen Problemen stehe, die auch die harte Hand eines Präsidenten Xi Jinping nicht lösen könne. Dazu zählt er den aufgeheizten Immobilienmarkt, die niedrige Geburtenrate und die geplante Umverteilung des Wohlstands, der zulasten von Investoren gehen könnte. Jetzt Milliarden Dollar in China zu investieren, sei ein tragischer Fehler. Es werde die Blackrock-Kunden voraussichtlich Geld kosten, und es werde – das sei wichtiger – den Interessen der nationalen Sicherheit der USA und anderer Demokratien schaden. Blackrock sieht das anders: Der chinesische Markt repräsentiere eine wichtige Möglichkeit, die langfristigen Ziele der Investoren in China und weltweit zu erreichen, schrieb Chairman Larry Fink jüngst in einem Brief an die Aktionäre. Blackrock ist der erste ausländische Vermögensverwalter, der seine eigenen Investmentfonds an chinesische Privatanleger verkaufen darf.
Bildquellen: Depositphotos / ChinaImages, IMAGO / Levine-Roberts