Im ersten Halbjahr 2021 haben die Deutschen über 90 Tonnen Gold in Barren und Münzen gekauft, wie aus den Daten des »World Gold Council« hervorgeht. Laut der Nachrichtenagentur »Bloomberg« übertraf dieser Goldabsatz sogar den im letzten Corona-Halbjahr aufgestellten Rekord. Damit ist Deutschland europaweit der wichtigste Absatzmarkt für Gold. Gut 60 Prozent des im ersten Halbjahr 2021 in Europa verkauften Edelmetalls stammen von deutschen Anlegern und auch Schweizer und Österreicher investieren gerne in Gold. Weltweit kaufen nur die Chinesen mehr.
Der Gold-Boom hängt mit den zunehmenden Inflationssorgen zusammen. So war die deutsche Inflationsrate im Juli mit 3,8 Prozent so hoch wie seit 30 Jahren nicht. Laut der Europäischen Zentralbank sei der diesjährige Preisanstieg jedoch größtenteils temporär. Da auch das reale Zinsniveau in Deutschland extrem niedrig ist, schenken viele Anleger dem Edelmetall besondere Beachtung. Dennoch ist der Goldpreis seit Anfang dieses Jahres um fünf Prozent gefallen und auch US-Anleger halten sich mit ihren Investitionen derzeit zurück. Bei gleichzeitiger Inflation in Verbindung mit der anhaltend schwachen Wirtschaft scheinen deutsche Anleger mit gesteigerten Gold-Investitionen für die Zukunft vorsorgen zu wollen.