Unternehmen können sich und ihre Produkte nicht ständig neu erfinden. So ein Phänomen ist anscheinend bei Apple eingetreten. Zum ersten Mal in der Konzerngeschichte wurden weniger iPhones verkauft als im Vorjahreszeitraum. Gewinne und Umsätze verfehlten die hohen Erwartungen der Branche.
Der Gewinn sank im abgelaufenen Quartal des Jahres von 13,6 auf 10,5 Milliarden Dollar. Ein Minus von 22,5 Prozent. Der Umsatz ging um 13 Prozent auf 50,5 Milliarden Dollar zurück.
Für den Technologiekonzern sind vor allem die iPhone-Verkäufe wichtig – sie tragen etwa 65 Prozent zum Konzernumsatz bei. Doch gerade sie fielen von 61,2 auf 51,2 Millionen. Immer weniger Kunden kaufen sofort die neuesten Modelle. Kein Wunder, dass Apple erst vor kurzem auch günstigere Geräte vorgestellt hatte.
Auch die Prognose wird Analysten nicht zu Freudensprünge bringen: Für das dritte Quartal stellt Apple einen Umsatz zwischen 41 und 43 Milliarden Dollar in Aussicht – das ist deutlich unter den Schätzungen der Experten. Immerhin wird die Dividende erhöht.
Wirtschaft TV-Chefredakteur Manuel Koch meint: „Wir sehen hier einen ganz normalen Prozess. Apple verkauft seit 2007 seine iPhones und macht sie jedes Jahr besser. Aber die Schritte werden kleiner. Deswegen ist es auch nicht nötig, sich jedes Jahr ein neues Telefon zu kaufen. Über 51 Millionen verkaufter Geräte würden sich andere Konzerne freuen. Nur bei Apple haben immer alle besonders hohe Erwartungen. Da enttäuscht so ein Rückgang. Der Hype ist vielleicht vorbei, aber Apple stellt noch immer hervorragende Produkte her. Um langfristig auch an der Börse erfolgreich zu sein, muss der Konzern aber auch andere und neue Produkte stärken.“
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