Nach dem Kollaps der Kryptobörse FTX geht es deren Gründer Bankman-Fried jetzt an den Kragen. Gary Gensler, der Chef der US-Börsenaufsicht SEC, erklärte in Washington, Sam Bankman-Fried werde beschuldigt, ein Kartenhaus auf Schwindeleien aufgebaut zu haben. Der Verlauf gilt als einer der spektakulärsten Abstürze der US-Finanzgeschichte. Einen Abend zuvor war der erst 30 Jahre alte Bankman-Fried auf Betreiben der US-Justizbehörden hin auf den Bahamas verhaftet worden, wo seine insolvente Kryptobörse FTX ihren Hauptsitz hatte. Der Handelsplatz für Digitalwährungen wie Bitcoin und Ether war im November innerhalb weniger Tage in akuter Geldnot kollabiert und habe dabei den gesamten Kryptomarkt mit nach unten gerissen, schreibt die Deutsche Presse-Agentur.
Auch die US-Staatsanwaltschaft in New York hat Anklage gegen Bankman-Fried erhoben. Dabei geht es um schwerwiegende strafrechtliche Verstöße wie Verschwörung zu Wertpapierbetrug und Geldwäsche, die den FTX-Gründer für viele Jahre ins Gefängnis bringen könnten. Bankman-Fried wies die Täuschungsvorwürfe bis zuletzt zurück. Er habe nie versucht, Betrug an jemandem zu begehen, sagte er noch Anfang Dezember bei einer Konferenz in New York, zu der er von den Bahamas zugeschaltet war.
Der neue Konzernchef John Ray, der die Leitung von FTX im Konkursverfahren übernommen hat, zeigte sich allerdings schockiert. Er habe noch nie in seiner Karriere solch ein komplettes Versagen an Unternehmenskontrolle und so einen Mangel an vertrauenswürdigen Finanzinformationen erlebt.
Die Auslieferung Bankman-Frieds stellt laut Experten nur noch eine Formsache dar.