James Bond – Angst vor roten Zahlen. So könnte der inoffizielle Titel der aktuellen Produktion lauten, die gerade ihre Weltpremiere in London feierte. Das liegt nicht nur an dem sagenhaften Honorar in Höhe von umgerechnet 58 Millionen US-Dollar für den Hauptdarsteller, die Daniel Craig dazu brachten, seine Aussage zu überdenken, er wolle sich lieber die Pulsadern aufschneiden, als noch einmal den britischen Geheimagenten zu spielen. Auch die Gesamtkosten der Produktion sind rekordverdächtig hoch. Der Actionfilm ist eine der kostspieligsten Filmproduktionen aller Zeiten und der teuerste James Bond, der je gedreht wurde. Ursprünglich hatte das Budget rund 250 Millionen US-Dollar betragen, dazu addierten sich allerdings aufgrund zahlreicher Verschiebungen im Zusammenhang mit der Coronapandemie Zinskosten in etwa derselben Höhe. Da die Produktionsfirma MGM von den weltweit verkauften Kinokarten jeweils etwa 50 Prozent erhält, muss der neue Bond 928 Millionen Dollar einspielen, bevor überhaupt der Break-even erreicht ist. Nennenswerte Gewinne fallen erst oberhalb der Milliarde an. Solche Summen wurden in der Vergangenheit zwar schon erreicht, doch da gab es auch noch keine Einschränkungen aufgrund einer Pandemie. Nun dürfte es selbst der Spezialagent nicht schaffen, den Film noch aus den roten Zahlen zu retten.
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