Das Berufsleben ist seit Jahren großen Veränderungen unterworfen. Die Technologie hat großen Einfluss darauf genommen und auch der gesellschaftliche Zeitgeist hat sich verändert. Doch was bedeutet das eigentlich für traditionelle Aspekte wie den Dresscode?
Strenger Dresscode weiterhin verbreitet – aber nur teilweise
Es ist nicht schwer, sich den typischen Geschäftsmann vorzustellen: Dunkler Anzug, Lederschuhe, Krawatte und Aktenkoffer – der klassische Business-Dresscode ist auch heute noch weit verbreitet. Er blickt auf eine jahrzehntelange Geschichte zurück und scheint sämtlichen modernen Entwicklungen zu widerstehen.
Dabei hat der Wandel längst begonnen und arbeitet sich nach und nach in alle Branchen vor. Dort gibt es allerdings große Unterschiede, wie einige Beispiele zeigen. So gibt es einerseits die sehr traditionellen Geschäftsfelder, in denen sich am Dresscode bis heute gar nichts geändert hat. Banker und Anwälte stehen hier an erster Stelle. Auch Außendienstler können in der Regel nicht auf Anzug und Krawatte verzichten, genau wie Unternehmensberater und andere Dienstleister im Premium-Segment. Croupiers im Casino müssen sogar noch einen Schritt weiter gehen: Hier sind Frack und Fliege nämlich Pflicht.
Ganz anders sieht es dagegen in hochmodernen Unternehmen aus. Damit sind die digitalen Betriebe gemeint, bei denen lässige Looks zum guten Ton gehören. Auch in großen Vorbildern mangelt es nicht, denn wie schon der legendäre Steve Jobs, der als Leiter des Milliardenkonzerns Apple stets in Turnschuhen, Jeans und schwarze Rollkragenpullover auftrat, geben sich auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Tesla-CEO Elon Musk betont locker und oft auch einseitig, was die Kleidung betrifft.
Sowohl Ingenieure als auch Informatiker, Mathematiker und Physiker müssen sich in den meisten Fällen also keine Gedanken um den Dresscode machen. Die Technologie (also der Inhalt der Arbeit) selbst scheint wichtiger zu sein als der formelle Rahmen und das erklärt, warum der Dresscode im Unternehmen tendenziell lockerer wird.
Die Zukunft des Dresscodes
Umso wichtiger ist deshalb die Frage, ob die strengen Dresscode-Regeln eines Tages auch in den traditionellen Branchen aufgeweicht werden. Bislang deutet nicht allzu viel darauf hin und dafür gibt es gute Gründe. So spielen Seriosität und ein gewisses Ambiente in manchen Branchen von Natur aus eine sehr gewichtige Rolle; beispielsweise bei Gerichtsprozessen muss die Kleidung sogar den Respekt vor dem Justizwesen widerspiegeln und steht deswegen außerhalb jeder Diskussion.
Die Veränderungen werden also weiterhin punktuell stattfinden und manchmal auch flächendeckend, dann jedoch immer nur in bestimmten Branchen, wenn die Rahmenbedingungen es zulassen. Immerhin: Dank der stark gewachsenen Modebranche ist leichter denn je, sich für jeden Dresscode passend auszustatten, und das oft auch schon für kleines Geld.
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