Im US-Bundesstaat Kalifornien steht der Elektroautobauer Tesla vor einem möglichen einmonatigen Verkaufsstopp, nachdem staatliche Behörden Bedenken hinsichtlich Autos mit aktivierter »Full Self-Driving«-(FSD)-Software geäußert haben. Die kalifornische Straßenverkehrsbehörde (DMV) hatte Tesla aufgefordert, den Verkauf oder das Leasing neuer Fahrzeuge mit dieser Funktion bis zu einer gründlicheren Prüfung auszusetzen. Hintergrund sind wiederholte Berichte über Unfälle und Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit dem Assistenzsystem.
Tesla weist die Vorwürfe zurück und betont, dass die FSD-Software nicht als vollautonomes System verkauft werde, sondern weiterhin die ständige Aufmerksamkeit und Kontrolle durch den Fahrer erfordere. Dennoch steht der Konzern unter politischem und regulatorischem Druck: Kalifornien verlangt weitergehende Nachweise zur Sicherheit und Zuverlässigkeit, bevor die Technologie uneingeschränkt vermarktet werden kann.
Marktbeobachter sehen in der Entwicklung mehr als einen regionalen Konflikt: Kalifornien gilt als größter Einzelmarkt für Elektrofahrzeuge in den USA, und ein Verkaufsstopp könnte kurzfristig messbare Auswirkungen auf Teslas Absatz und Aktienkurs haben. Darüber hinaus wird die Debatte um autonome Fahrfunktionen und ihre gesetzliche Einordnung auch auf Bundesebene intensiv geführt, da andere Staaten ähnliche Prüfverfahren und Regulierungsansätze erwägen.
Politisch berührt der Fall zentrale Fragen um Technologie-Innovation, Verbrauchersicherheit und Regulierung: Einerseits sollen neue Mobilitätslösungen gefördert werden, andererseits dürfen sie nicht auf Kosten der öffentlichen Sicherheit gehen. Der Ausgang des Verfahrens dürfte deshalb nicht nur für Tesla, sondern für die gesamte Branche richtungsweisend sein.
SK