Wurden Wertpapiertransaktionen bis vor zehn Jahren noch vornehmlich per Fax, Telefon oder direkt vor Ort in einer Bankfiliale abgewickelt, so gehören Online-Orders heute bei nahezu jedem Broker an der Börse zum guten Ton. Auch wenn sich die diesbezügliche Vorgehensweise angeglichen hat, so sind es doch vor allem die Kosten, die bei unterschiedlichen Online-Brokern mitunter stark auseinander laufen und dementsprechend beachtet werden sollten.
Obacht vor Kontoführungsgebühren
Der augenfälligste Aspekt der Gebührenstruktur ist die Depotgebühr, die, analog der Kontoführungsgebühr von Girokonten, pauschal pro Jahr abgerechnet wird. Glücklicherweise sind die meisten Online-Broker aufgrund der Konkurrenz dazu gezwungen Anlegern keine Depotgebühren zu berechnen. Ausnahmen bestätigen aber auch bei Online-Brokern die Regel, wenngleich die Depotgebühren selbst bei den teuersten Online-Brokern die 20-Euro-Marke kaum überschreiten. Anleger, die ihr Depot bei ihrer Hausbank einrichten möchten, müssen jedoch in der Regel mit teils erheblichen Depotgebühren von über 100 Euro jährlich rechnen. Ursächlich ist die Tatsache, dass klassische Filialbanken durch ihre Filialstruktur einen erheblichen Kostenoverhead haben, der finanziert werden muss.
Ordergebühren hängen vom Anlegertyp ab
Hauptkostenpunkt sind die Ordergebühren, die in Abhängigkeit von der Häufigkeit des Handelns sowie des Ordervolumens unterschiedlich hoch ausfallen. Die Ordergebühren unterteilen sich dabei in einen Pauschalbetrag, der für jede Order unabhängig vom Ordervolumen fällig wird, sowie einen prozentualen Teil des Ordervolumens. Dieser Anteil beträgt bei den meisten Anbietern zwischen 0,5 und 2 Prozent, ist aber auf einen Maximalbetrag gedeckelt. Aus diesem Zusammenhang ergibt sich für Anleger vor der Brokerwahl die Frage, wie oft sie an den Märkten aktiv werden wollen, denn es macht kostentechnisch einen Unterschied, ob vergleichsweise selten aber mit hohem Ordervolumen oder sehr häufig mit geringem Volumen gehandelt wird.
Produktabhängige Gebühren beachten
Abgerundet wird das Gebührenkonstrukt durch Gebühren für das Handeln bestimmter Produkte wie CFDs, Zertifikate und Optionen. Diese unterscheiden sich zwischen diversen Brokern stark, sodass sich Anleger, die vorwiegend CFDs handeln möchten, einen anderen Broker suchen sollten, als solche, die auf Fondssparpläne setzen. In puncto Sparpläne lauern indes weitere Gebühren, denn Online-Broker berechnen für jede Sparrate auf Aktien, Fonds oder ETFs eine Orderprovision in Höhe von einem bis zwei Prozent. Wer auf Sparpläne setzen möchte, sollte diesen Aspekt bei der Brokerwahl beachten. Sparen lässt sich in dieser Hinsicht durch zeitlich beschränkte Aktionen, im Rahmen derer ausgewählte Wertpapiere kostenlos bespart werden können. Viele Broker locken nach der Eröffnung eines Depots auch mit Gutscheinen oder Free-Trades, die insbesondere für Anleger, die nur wenige Transaktionen durchführen, besonders interessant sind.
Unter dem Strich lässt sich keine Pauschalaussage über den günstigsten Online-Broker treffen, denn die Kosten variieren je nach Anlegertyp. Sicher ist nur, dass reine Online-Broker beziehungsweise Discount-Broker wie Flatex oder Comdirect den Online-Diensten der Filialbanken kostentechnisch überlegen sind. Hier finden sie Flatex Gutscheine von preisgenial.de, falls Sie die noch mehr Kosten sparen wollen.
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