Wirtschaft

Schweiz und Singapur dominieren globale Innovationsrangliste

Deutschland verliert in Schlüsselbereichen wie FuE und Digitalisierung an Dynamik

2 Min.

27.11.2025

Der neue Innovationsindikator von Roland Berger zeigt deutliche Verschiebungen in der globalen Innovationslandschaft. Die Schweiz bleibt das innovativste Land der Welt, gefolgt von Singapur und Dänemark. Auffällig ist die Stärke kleiner, spezialisierter Volkswirtschaften wie Schweden, Finnland und Belgien, die dank klarer strategischer Fokussierung und internationaler Kooperation erneut überdurchschnittlich abschneiden. Währenddessen gewinnen große Volkswirtschaften wie die USA, Großbritannien oder Frankreich nur moderat hinzu und bleiben im erweiterten Mittelfeld.

Mehrere Länder verlieren spürbar an Innovationskraft. China fällt trotz technologischer Ambitionen im Gesamtranking zurück, ebenso Taiwan, Australien, Italien, Polen, die Türkei und Israel. Die Gründe reichen von geopolitischen Abhängigkeiten über schwache wissenschaftliche Integration bis hin zu strukturellen Hemmnissen in Forschung und Kommerzialisierung. Russland verbessert sich dagegen durch kriegswirtschaftliche Investitionen auf Platz 23 – ob dieser Schub nachhaltig ist, bleibt offen.

Deutschland hält zwar Rang 12, verliert jedoch in entscheidenden Dimensionen an Boden. Die FuE-Ausgaben stagnieren, transnationale Patente nehmen ab und die Innovationsleistung der Unternehmen verschlechtert sich insbesondere in digitalen Feldern und der Hochtechnologie. Auch die wissenschaftliche Performance bleibt nahezu unverändert, was langfristig die Wettbewerbsfähigkeit gefährden könnte.

Bei den Schlüsseltechnologien liegt Deutschland mit Platz 4 weiterhin im oberen Bereich, zeigt aber deutliche Schwächen in der Digitalisierung von Waren und Dienstleistungen. Länder wie die Schweiz, Dänemark oder Südkorea dominieren die Technologiefelder, während China in Biotechnologie und Energietechnik zulegt.

Im Nachhaltigkeitsranking kommt Bewegung auf: China steigt von Platz 20 auf 5, während Dänemark und Finnland Boden verlieren. Deutschland fällt auf Rang 7 zurück, trotz politischer Prioritätensetzung. Die Effizienzanalysen verdeutlichen erneut das europäische Paradox: hohe Wissensgenerierung, geringe Kommerzialisierung. Offenheit bleibt ein Treiber von Innovation – allerdings mit rückläufigem Trend seit 2020, geprägt durch Pandemie und geopolitische Spannungen.

SK

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