Nach einer doch spürbaren Preisanpassung erkennen wir einen stagnierenden Markt, der sich seitwärts bewegt. Die Preise sind aktuell stabil, vor allem im Investmentbereich. Im Markt der Eigennutzer sind die Preise deutlicher nach unten gegangen. Die Gründe sind nicht nur die erhöhte Zinssituation, sondern ebenso die allgemeine Unsicherheit aufgrund der Ukrainethematik, der steigenden Verbraucherpreise und auch einer deutlich restriktiveren Kreditvergabepolitik der Banken.
Die Politik bestimmt die Rahmenbedingungen für die Branche. Somit hat sie einen großen Einfluss auf das Investitionsklima. Es wäre jedoch wünschenswert, dass die Politik Entscheidungsfehler offen zugibt und korrigiert. Die rot-grüne Regierung in Berlin ist das Paradebeispiel für Fehlentscheidungen mit Mietendeckel und Enteignungsfantasien. Die Folge: Investoren ziehen sich zurück, dringend benötigter Wohnraum entsteht nicht, und die Wohnraumnot wird umso größer. Hier ist aus meiner Sicht eine offene Kommunikation mit den Playern der Branche zwingend notwendig, um so das Investitionsklima auf der einen Seite zu verbessern und auf der anderen Seite den Wohnraumsuchenden ein besseres Angebot zu unterbreiten.
Das kann man nicht pauschal beantworten. Während Projektentwickler sehr defensiv agieren und Projekte zurückstellen oder gar stornieren, gibt es wiederum andere Marktteilnehmer, die in der Krise eine Chance erkennen und aus der Vergangenheit gelernt haben. Sie wissen, dass jede Krise auch Chancen birgt und investieren wieder zunehmend – wenn auch selektiver.
Gute Bestandsimmobilien sind aus meiner Sicht aktuell klar favorisiert. Man weiß einfach, was man bekommt. Die Immobilie kann geprüft werden, man kennt in der Regel seinen Mieter und dessen Miethistorie. Darüber hinaus generiert man einen direkten Cashflow und hat keine Preis- oder Fertigstellungsrisiken.
Die gibt es immer. Man muss nur ein gutes Netzwerk an Vermittlern oder Eigentümern haben. Wo andere nur Risiken sehen, gibt es auch Investoren, die kreativ sind und gute Deals sehen und machen. Man muss auch nicht immer in den A-Lagen investieren, denn B- und C-Lagen können eine deutlich attraktivere Rendite bei gleichzeitig vergleichbarer Sicherheit bieten.