Wirtschaft

ifo-Index rutscht ab

Deutsche Firmen kämpfen mit Existenzangst und Exportflaute

2 Min.

25.11.2025

In den letzten Tagen veröffentlichte das ifo-Institut gleich mehrere Warnsignale. So zeigen sich Unternehmen in Deutschland zunehmend pessimistisch.

Laut aktuellem ifo-Geschäftsklima sank der Index im November 2025 auf 88,1 Punkte - nach 88,4 im Oktober. Damit liegt er klar unter den Erwartungen und signalisiert eine spürbare Eintrübung der wirtschaftlichen Stimmung. Von allen befragten Branchen meldeten Handel, Bau und Industrie zurückgehende Erwartungen; nur der Dienstleistungs­sektor zeigte eine leichte Stabilisierung.

Parallel dazu offenbarte eine ifo-Umfrage, dass rund 8,1 Prozent der Unternehmen in Deutschland aktuell ihre wirtschaftliche Existenz als akut gefährdet ansehen — etwa eines von zwölf Unternehmen. Besonders hart trifft es den Einzelhandel, wo etwa 15 Prozent der Firmen große Existenzängste äußern. Engpässe bei Aufträgen, stark gestiegene Betriebskosten und bürokratische Belastungen sind die Hauptgründe.

Auch in Schlüsselbranchen, etwa der Chemieindustrie, meldet ifo deutliche Einbrüche. Laut einer neuen Branchen-Umfrage sank das Geschäftsklima dort massiv, der Auftragsbestand liegt auf dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. Produktion, Export und Investitionen brechen ein.

Hinzu kommt ein drittes Signal, das die Gesamtlage weiter verschärft: Die Exporterwartungen sind im November deutlich auf –3,4 Punkte gesunken, nach noch +2,2 Punkten im Vormonat. Vor allem die Industrie, darunter Automobilhersteller, Metallbranche und Nahrungsmittelproduzenten, meldet rückläufige Auslandsaufträge und zurückgehende Nachfrage. Einzelne Lichtblicke gibt es lediglich in der Elektrotechnik und bei ausgewählten Dienstleistern, die mit stabilen oder leicht positiven Auslandsumsätzen rechnen.

Insgesamt lässt der Rückgang im Geschäftsklima kaum Hoffnung auf eine schnelle wirtschaftliche Erholung zu, viele Firmen verschieben Investitionen oder bauen zurück.

Der Rückgang im ifo-Index ist meist ein Vorbote realer Einbrüche; für 2025/2026 drohen Rezesssionsgefahr, leerere Auftragsbücher und Rückgang bei Investitionen.

SK

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