Wirtschaft

2025 könnte zum Schicksalsjahr für viele Mittelständler werden

Firmenpleiten in Deutschland auf 10-Jahres-Hoch

2 Min.

10.12.2025

2025 war für viele Unternehmen in Deutschland ein hartes Jahr: Rund 23.900 Firmen meldeten laut Creditreform Insolvenz an. Der höchste Wert seit mehr als einem Jahrzehnt. Die Zahl liegt damit 8,3 Prozent über dem Vorjahr (22.070 Fälle).

Besonders stark unter der Krise leiden Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten: Etwa 19.500 Firmen aus dieser Gruppe beteiligten sich an der Insolvenzstatistik. Das entspricht rund 81,6 Prozent aller Pleiten. Große Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern waren vergleichsweise selten betroffen. Hier wurden 2025 etwa 140 Insolvenzen registriert.

Auch Branchen wie das verarbeitende Gewerbe und der Handel berichten von starken Zuwächsen bei Insolvenzen: Beide verzeichneten laut Creditreform zweistellige Steigerungen im Jahresverlauf. Die Pflege- und Gesundheitsbranche gehört zu den deutlich belasteten Bereichen.

Der Trend betrifft nicht nur Unternehmen: Auch Verbraucher geraten zahlreich in Schieflage. 2025 wird damit gerechnet, dass rund 76.300 Privatpersonen Insolvenz anmelden — ein Zuwachs von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und der höchste Wert seit 2016. Hauptursachen sind laut Experten Überschuldung, steigende Lebenshaltungskosten und ein wirtschaftliches Umfeld mit zunehmender Unsicherheit.

Die finanziellen Schäden durch Unternehmensinsolvenzen werden für 2025 auf etwa 57 Milliarden Euro geschätzt — fast so hoch wie im Vorjahr (59,1 Milliarden Euro). Durchschnittlich sind mehr als zwei Millionen Euro Forderungsausfall pro Fall zu erwarten. Insgesamt waren 2025 schätzungsweise 285.000 Arbeitnehmer von Firmeninsolvenzen betroffen.

Laut Creditreform sind die Gründe vielschichtig:

Viele Betriebe sind hoch verschuldet und haben Schwierigkeiten, neue Kredite zu bekommen.

Strukturelle Belastungen wie hohe Energiepreise, gestiegene Kosten und regulative Hürden drücken massiv auf die Wettbewerbsfähigkeit — vor allem beim Mittelstand.

Die anhaltende wirtschaftliche Schwäche nach zwei Rezessionsjahren sowie sinkende Nachfrage und globale Unsicherheiten verschärfen die Lage.

Die Warnung von Creditreform ist deutlich: Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft nehme ab und ohne strukturelle Reformen könnten die Insolvenzzahlen 2026 erneut steigen. Zwar könnten geplante staatliche Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung dem entgegenwirken, doch allein darauf zu bauen, sei zu wenig. Branchen wie Handwerk, Mittelstand oder Pflege bräuchten dringend Entlastung, Planungssicherheit und faire Rahmenbedingungen.

SK

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