Der deutsche Chemiekonzern Wacker Chemie hat angekündigt, bis Ende 2027 weltweit rund 1.500 Arbeitsplätze abzubauen — mehrheitlich an deutschen Standorten. Hintergrund sind laut Unternehmensangaben hohe Energiekosten, bürokratische Belastungen und rückläufige Nachfrage in wichtigen Geschäftsfeldern.
Wacker will damit jährlich 300 Millionen Euro einsparen, die Hälfte dieser Summe soll durch den Personalabbau getragen werden. Ende 2024 beschäftigte der Konzern rund 16.600 Menschen weltweit, davon etwa 10.700 in Deutschland — der Abbau betrifft damit mehr als zehn Prozent der heimischen Belegschaft.
Besonders betroffen könnten energieintensive Standorte wie das Stammwerk in Burghausen und das Werk in Nünchritz sein — dort hängen nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze, sondern ganze Lieferketten mit hoher Bedeutung, etwa für Polysilizium für die Halbleiter- und Solarbranche.
Wacker selbst nennt neben globalem Preis-, Wettbewerbs- und Nachfragedruck die weiterhin hohen Energiepreise in Deutschland und bürokratische Hürden als zentrale Hemmnisse für die Wettbewerbsfähigkeit.
Die Konsequenzen sind weitreichend — nicht nur für die Beschäftigten, sondern für die gesamte Chemie- und Zulieferindustrie sowie für Standorte mit hoher Lieferantenabhängigkeit. Der Abbau markiert für Wacker einen tiefen Einschnitt und unterstreicht die Krise in Teilen der deutschen Industrie.
SK