Unternehmen

igus investiert in Fachkräfte von morgen

Ausbildungsfabrik soll Abhängigkeit vom Arbeitsmarkt reduzieren

2 Min.

27.11.2025

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, des anhaltenden Fachkräftemangels und deutlicher Qualitätsdefizite in der schulischen Vorbildung gewinnen unternehmerische Eigeninitiativen in der Ausbildung zunehmend an strategischer Bedeutung.

Der Kunststoffspezialist igus hat in Köln-Porz-Lind eine eigene Ausbildungsfabrik eröffnet und rund 600.000 Euro in Maschinen, Technik und Werkstattinfrastruktur investiert. Auf einer Fläche von 378 Quadratmetern erhalten Auszubildende nun praxisnahe Schulungen an modernen Dreh- und Fräsmaschinen, Spritzgussanlagen und Elektroarbeitsplätzen. Zum Start arbeiten 25 Nachwuchskräfte aus technischen Berufen wie Mechatronik, Elektronik oder Zerspanung in der neuen Einrichtung; insgesamt bildet das Unternehmen derzeit 59 Personen aus.

Mit der Ausbildungsfabrik verfolgt igus das Ziel, ab 2027 unabhängig von externen Fachkräfteengpässen zu werden. Neben der dualen Ausbildung bietet das Unternehmen Weiterbildungsprogramme in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer an, um auch Mitarbeitende ohne Berufsabschluss für technische Tätigkeiten zu qualifizieren. Während der Ausbildungszeit übernehmen die Lehrlinge reale Kundenaufträge — etwa die Reparatur von Spritzgusswerkzeugen oder die Fertigung kleiner Serien — und lernen Fertigungstechnologien einschließlich Robotik und KI-gestützter Abläufe kennen. Nach etwa anderthalb Jahren wechseln sie in die Fachabteilungen und sollen dort nahtlos einsatzfähig sein.

Die neue Ausbildungsfabrik zeigt, dass Industrieunternehmen zunehmend selbst Verantwortung übernehmen, um trotz struktureller Engpässe bei Schulen und Fachkräften ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und dem Arbeitskräftemangel aktiv entgegenzuwirken.

SK

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