Der traditionsreiche Industriekonzern Thyssenkrupp wird derzeit heftig durchgerüttelt: Nach enttäuschenden Geschäftszahlen und einem düsteren Ausblick sind die Aktienkurse stark gefallen – Analysten sehen kaum Fantasie für eine schnelle Erholung.
Im dritten Quartal 2025 sprach Thyssenkrupp eine Umsatz- und Ergebniswarnung aus: Schwache Nachfrage in zentralen Sparten ließ den operativen Gewinn (EBIT) und die Umsatzprognose einbrechen. Besonders das Stahl- und Werkstoffgeschäft litt.
Die US-Bank JPMorgan senkte kürzlich ihr Kursziel für Thyssenkrupp auf 7,60 Euro und stufte die Aktie auf »Neutral« herunter – mit dem Hinweis, dass Wettbewerber im Stahlbereich besser aufgestellt seien.
Die geplante Umstrukturierung der Stahlsparte – inklusive möglichem Stellenabbau und Verselbstständigung — schafft Unsicherheit über die zukünftige Strategie und Rentabilität.
Die Aktie verlor im Zuge der schlechten Nachrichten deutlich an Wert; es wurde nicht nur die 10-Euro-Marke unterschritten, sondern auch wichtige charttechnische Unterstützungen bekamen Risse.
Für viele Anleger entsteht der Eindruck: Der Konzern liefert zu oft negative Überraschungen. Der Zeitpunkt für Neubewertungen erscheint kritisch — viele warten ab, statt einzusteigen. Die Kombination aus strukturellen Problemen im Stahlsektor, globalem Wettbewerbsdruck (Importe, Energiepreise, Handelsbarrieren) und interner Neuaufstellung (Stahl-Verselbstständigung, Fokus auf Spezialbereiche) macht das Geschäftsmodell momentan fragil.
Wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht rasch verbessern oder Restrukturierungen nicht greifen, könnte der Abwärtstrend sich fortsetzen oder zumindest das Unternehmen unter starkem Druck bleiben.
SK