Die EZB hat erneut eindringlich vor den Risiken sogenannter Stablecoins gewarnt und rückt damit eine neuartige Gefahr für Banken und Finanzstabilität in den Fokus.
Laut Notenbank könnten Stablecoins dazu führen, dass Privatkunden ihr Geld massenhaft von Bankkonten abziehen und in digitale Token umschichten. Dadurch würde einer der zentralen Finanzierungspfeiler vieler Kreditinstitute wegfallen.
Ein noch größeres Risiko: Fällt das Vertrauen in einen großen Stablecoin, etwa durch starkes Abhebungsaufkommen, droht ein »Run«. Das könnte die Reserven schlagartig schrumpfen lassen und selbst US-Staatsanleihen in Turbulenzen bringen — mit globalen Folgen.
Zwar ist das Marktvolumen der Stablecoins mit unter 300 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu traditionellen Finanzmärkten noch überschaubar. Doch ihre Rolle im globalen Krypto-Handel ist bereits massiv: Etwa 80 Prozent aller zentral abgewickelten Krypto-Transaktionen laufen über Stablecoins.
Die EZB fordert daher klare Regeln und signalisiert, dass stabile Finanzsysteme nicht mit digitalen Wildwüchsen kompatibel sind. Regulierung und Aufsicht müssten Schritt halten, bevor digitale Währungen zur realen Gefahr werden.
SK