Der Silberpreis hat Ende Dezember 2025 für ein bemerkenswertes Marktphänomen gesorgt: In der letzten Handelswoche stieg das weiße Edelmetall zeitweise auf bis zu 84 US-Dollar je Feinunze, ein historischer Zwischenstand und Ausdruck außergewöhnlicher Nachfrage und Volatilität im Rohstoffmarkt. Analysten sprechen von einer der stärksten Rallyes des Jahres, bevor der Kurs nach Gewinnmitnahmen wieder leicht nachgab.
Die Rallye beim Silber hat mehrere treibende Kräfte:
· Schwacher US-Dollar: Ein nachgebender Dollar erhöht die Attraktivität von Edelmetallen als inflationssicheren Wert.
· Industrienachfrage: Silber ist nicht nur ein klassischer »sicherer Hafen« sondern zunehmend gefragt für Technologie und Industrie — etwa Solartechnik, Elektromobilität und Elektronik.
· Knappheiten und strukturelle Imbalancen: Marktbeobachter sehen ein Missverhältnis zwischen globaler Nachfrage und relativ begrenztem Angebot, was die Preise zusätzlich in die Höhe treibt.
Auf dem Höhepunkt der Bewegung überschritt der Silberpreis sogar die Bewertung großer Unternehmen: In kurzfristigen Berechnungen legte die Marktkapitalisierung von Silber zeitweise so stark zu, dass sie manchen Tech-Giganten zumindest vorübergehend übertraf, ehe sich die Kurse wieder stabilisierten.
Volatilität bleibt hoch
Solche extremen Ausschläge sind für Silber nicht neu, stehen aber im Kontrast zu historischen Preisniveaus: Vor 2025 lag der Preis meist deutlich niedriger; erst im Laufe der Jahresrallye stieg er über wichtige psychologische Marken. Auch kurzfristige Rücksetzer um mehrere Prozent zeigen, wie stark spekulative und reale Nachfrage gemeinsam den Markt bewegen.
Für Anleger bedeutet das: Silber bleibt ein hochvolatiler, aber potenziell lohnender Rohstoff im Portfolio, besonders in Phasen, in denen Währungen unter Druck stehen und Unsicherheit am Markt herrscht.
SK