In der deutschen Wirtschaft kommt es, laut einer Studie des Kreditversicherers Allianz Trade, zu immer mehr großen Pleitefällen. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur. Die großen Insolvenzen seien in diesem Jahr zurückgekehrt und nähmen Kurs auf den Höchststand aus 2020, sagt der Allianz-Trade-Insolvenzexperte Maxime Lemerle. Besonders viele große Pleiten habe es im bisherigen Jahresverlauf im Einzelhandel, speziell für Mode, gegeben, bei Krankenhäusern und im Maschinenbau. Als Großinsolvenzen definiert Allianz Trade Pleiten von Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von mindestens 50 Millionen Euro.
Insgesamt zwölf große Textilunternehmen und Modeeinzelhändler seien bis September 2023 in die Insolvenz geschlittert, außerdem sechs Kliniken, so die Studie. Das passe zu dem Lagebild des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), nachdem zwei Drittel der deutschen Kliniken ihre finanzielle Lage aktuell als schlecht oder sehr schlecht bezeichneten, bei den mittelgroßen Kliniken seien es sogar noch mehr, schreiben die Insolvenzexperten von Allianz Trade.
Eine schwierige Zeit prognostiziert der Allianz-Trade-Chef für den deutschsprachigen Raum, Milo Bogaerts, dem Handel auch für das anstehende Weihnachtsgeschäft. In diesem Jahr dürften demnach deutlich weniger Geschenke unter dem Weihnachtsbaum landen. Die Lebensmittelpreise seien trotz der geringeren Inflationsrate weiterhin hoch. Verbraucher sparten deshalb bei allen anderen Ausgaben: Sie gingen weniger aus, kauften weniger Kleidung – und Weihnachtsgeschenke.