OECD: Nach fünfjähriger Verhandlungsdauer haben sich Vertreter von rund 140 Ländern geeinigt, die Steuern der 100 profitabelsten Unternehmen auf die Staatengemeinschaft zu verteilen. Die Einigung bei der OECD sieht vor, dass rund 100 Konzerne mit mehr als 20 Milliarden Dollar Umsatz einen Teil ihrer Gewinne anderswo versteuern müssen. Später soll die Schwelle auf zehn Milliarden Dollar sinken. Dabei geht es um 200 Milliarden US-Dollar Steuersubstrat jährlich.
Das neue OECD-Steuerregime ist aber noch nicht final beschlossen. Nach der nun erfolgten Einigung im Expertenkreis der OECD-Arbeitsgruppe müssen die einzelnen Staaten noch zustimmen. Achim Pross (OECD) und Martin Kreienbaum (Bundesfinanzministerium) waren bei den Verhandlungen federführend, heißt es in einem Bericht auf der Onlineplattform der »Wirtschaftswoche«.
Die vermehrte Nutzung des Internets hat in den vergangenen Jahren zu der Entwicklung geführt, dass Digital-Unternehmen nur an ihrem physischen Standort Steuern abführen müssen. Hinzu kommt, dass sich diese Konzerne als Standorte häufig Niedrigsteuerländer aussuchen, wie zum Beispiel Irland und Luxemburg. Wenn ein Konzern hierzulande Umsätze in zweistelliger Milliardenhöhe mache und nur einen einstelligen Millionenbetrag Steuern zahle, sei das kaum als gerecht zu empfinden, heißt es vonseiten der OECD als Initiator.
MK