Die Klimawende in deutschen Heizungskellern wirbelt die Branche kräftig durcheinander. Jetzt verkauft der hessische Heizungsbauer Viessmann seine Klimasparte einschließlich der lukrativen Wärmepumpen an den US-Konkurrenten Carrier Global. Dieser bezifferte den Preis auf 12 Milliarden Euro. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Der Großteil soll in bar und 20 Prozent als Aktienpaket an die verbleibende Viessmann-Gruppe gehen. Diese würde damit nach eigenen Angaben einer der größten Anteilseigner des US-Konzerns. Das Geschäft soll bis zum Ende des Jahres abgeschlossen werden.
Beide Seiten hätten sich auf langfristige Garantien geeinigt, heißt es von Viessmann. So seien betriebsbedingte Kündigungen für drei Jahre ausgeschlossen, wichtige Standorte für fünf Jahre gesichert und Allendorf an der Eder für zehn Jahre als Hauptsitz festgelegt worden. An die Mitarbeiter der Sparte sollen 106 Millionen Euro als Sonderprämie für 106 Erfolgsjahre ausgeschüttet werden, heißt es weiter.
Carrier-Chef David Gittin bezeichnete die Akquisition als „game-changing opportunity“. Die Viessmann-Klimasparte mit 11.000 Teammitgliedern sei entscheidend für die europäische Energiewende. Der europäische Wärmepumpen-Markt werde sich bis 2027 auf rund 15 Milliarden US-Dollar verdreifachen.
Treiber für das starke Wachstum der vergangenen Jahre waren die Wärmepumpen, die nach politischen Vorgaben in den Gebäuden schnell Gas- und Ölheizungen ablösen sollen.