Die angespannte Wirtschaftslage in Deutschland veranlasst immer mehr Unternehmer, ins Ausland abzuwandern. Jetzt warnt die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) Hildegard Müller in der »Süddeutsche Zeitung«, die Stromsteuer müsse sofort gesenkt werden. Vor allem Zulieferer litten unter den massiven Kostensteigerungen, besonders bei der Energie. Zehn Prozent der Mitgliedsunternehmen im VDA hätten bereits jetzt Liquiditätsprobleme, ein weiteres Drittel erwarte signifikante Probleme in den kommenden Monaten. Wörtlich sagte Müller: »Die Hälfte unserer Mitglieder hat deshalb bereits geplante Investitionen gestrichen oder verschoben – und mehr als ein Fünftel verlagert nun ins Ausland.«
Auch das »Handelsblatt« berichtet, dass immer mehr Unternehmen ihre Standorte in den USA ausbauen. Im Zuge des Ukrainekriegs und der Energiekrise in Deutschland verstärkten die Vereinigten Staaten ihr Werben um deutsche Unternehmen. Zahlreiche US-Bundesstaaten böten neben billiger Energie auch Steuererleichterungen und andere Hilfen an. Das gelte vor allem für die Südstaaten.
So sagte der Gouverneur von Oklahoma, Kevin Stitt, man habe zuletzt in elf von 14 Quartalen die niedrigsten Energiekosten der USA gehabt. Ähnlich argumentiert auch der Wirtschaftsminister von Georgia, Pat Wilson. Ihre Energiekosten seien niedrig und die Netze stabil.
Zudem sei auch dort der Kohleausstieg beschlossene Sache. Bis zum Jahr 2024 nehme sein Bundesstaat zwei neue Kernkraftwerke ans Netz. Unternehmen, die nach Georgia kämen, verringerten ihren Klimafußabdruck, sagte Wilson.