Die hohen Ölpreise infolge der Sanktionen als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine sorgen auch beim britischen Energieriesen BP im zweiten Quartal für einen Milliardengewinn. Das bereinigte Nettoergebnis stieg in den Monaten April bis Juni auf 8,45 Milliarden US-Dollar (8,23 Milliarden Euro), wie der Konzern jetzt mitteilte. Das war dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum und auch deutlich mehr, als Analysten erwartet hatten. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur.
Das beeindruckende Ergebnis von BP reiht sich ein in die Erfolgsmeldungen der Konkurrenz wie ExxonMobil, TotalEnergies und Chevron. Sie alle verdienten prächtig an den hohen Gas- und Ölpreisen, die nach Inkrafttreten der westlichen Sanktionen als Antwort auf den russischen Einmarsch in die Ukraine kräftig anzogen.
Die deutlichen Gewinne der Energiekonzerne stoßen bei Verbrauchern und Opposition in Großbritannien auf heftige Kritik. Denn die Preise für Strom und Gas werden weiter deutlich steigen. Das Beratungsunternehmen Cornwall Insight rechnet damit, dass ein durchschnittlicher Haushalt von Oktober an umgerechnet über 4.000 Euro pro Jahr im Grundtarif zahlen muss.
Die Konzerne weisen die Vorwürfe zurück und machen geltend, dass sie wegen einer Sondersteuer auf Gewinne im Energiegeschäft Millionen zahlen müssten.