Finanzminister Christian Lindner (FDP) bereitet die Bürger in Deutschland angesichts steigender Preise infolge des Ukraine-Kriegs auf eine lange Phase mit Entbehrungen vor. Er befürchte, dass man in einigen Wochen und Monaten eine sehr besorgniserregende Situation haben könne, sagte Lindner im »ZDF«. Es gehe um drei bis vier, vielleicht fünf Jahre der Knappheit. Und dafür müsse man eine Antwort finden. Es bestehe die Gefahr einer sehr ernstzunehmenden Wirtschaftskrise aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise, aufgrund der Lieferketten-Probleme, aufgrund auch der Inflation. Daher sei es notwendig, über alle Möglichkeiten zu sprechen, auch über verlängerte Laufzeiten für die drei noch funktionsfähigen Kernkraftwerke hierzulande.
Gleichzeitig will das Bundeswirtschaftsministerium nicht über die Ausrufung der nächsten Stufe im Notfallplan Gas spekulieren. Eine Sprecherin sagte der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage, für die Stufen des Notfallplans Gas gelten die gesetzlichen Regelungen und Vorgaben. Nach diesen Vorgaben entscheide man und spekuliere nicht darüber. Es werde jeweils nach aktueller Lage und aktuellem Lagebild entschieden. Die Versorgungssicherheit sei aktuell weiter gewährleistet, aber die Lage sei ernst.
Die Zeitung »Welt« hatte unter Berufung auf die Energiewirtschaft berichtet, dass die Bundesregierung die Ausrufung der Alarmstufe des Notfallplans Gas innerhalb weniger Tage vorbereite. Diese zweite Stufe könnte Erdgas für alle Verbraucher unmittelbar und erheblich verteuern. Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen habe die Energiewirtschaft vor wenigen Tagen auf den bevorstehenden Schritt vorbereitet.