Die Inflation in der Türkei ist im März auf mehr als 60 Prozent gestiegen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 61,14 Prozent. Das teilte das nationale Statistikamt in Ankara mit. Im Februar hatte der Anstieg rund 54 Prozent betragen.
Besonders hoch ist die Inflation beim Transport. Dort beträgt sie im Jahresvergleich, laut der Deutschen Presse-Agentur, rund 100 Prozent. Aber auch Lebensmittel verteuerten sich weiter. Die Erzeugerpreise legten im März laut der Statistikbehörde sogar um rund 115 Prozent im Jahresvergleich zu.
Als Hauptgrund für den starken Anstieg der Verbraucherpreise gilt die lockere Ausrichtung der türkischen Geldpolitik. Trotz der hohen Inflation hat die türkische Notenbank im vergangenen Jahr den Leitzins mehrfach gesenkt, auf zuletzt 14,0 Prozent. Staatspräsident Erdogan ist erklärter Gegner hoher Zinsen, die von Ökonomen allerdings als Mittel gegen hohe Inflation empfohlen werden.
Für den Großteil der Bevölkerung bedeutet das eine Bedrohung ihrer Existenz. Rechtsprofessor Ersan Sen sagte im türkischen Fernsehen, dass 59 Prozent der Menschen mit ihrem Geld schon jetzt nicht mehr auskämen.