Andere Länder haben sie schon, jetzt droht sie auch Deutschland: die Bargeldobergrenze. Die EU will mit Hilfe eines ganzen Bündels von Maßnahmen den Kampf gegen Geldwäsche weiter intensivieren. Dazu gehört auch, dass Zahlungen mit Bargeld in Höhe von maximal 10.000,- Euro durchgeführt werden dürfen und eine neue Überwachungsbehörde installiert wird. Auf diese Weise will die EU-Kommission verhindern, dass Milliardenbeträge aus kriminellen Geschäften in die reguläre Wirtschaft fließen.
Erst kürzlich war der Europäische Rechnungshof nach einer Prüfung zu dem Schluss gekommen, dass es deutliche Schwächen im Kampf gegen die Geldwäsche gibt. Die Schwächen der EU bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung müssten ausgeräumt und die Aufsicht durch die EU deutlich verstärkt werden, forderte Chefprüfer Mihails Kozlovs. Dass Deutschland das Etikett eines Eldorados für Geldwäsche anhefte, erklärt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Andreas Krautscheid, u.a. damit, dass hierzulande vergleichsweise häufig mit Bargeld bezahlt werde. Eine Bargeldobergrenze ist innerhalb der EU übrigens gar nichts Neues. Im Gegenteil – sie gilt bereits in den meisten EU-Ländern. So erlaubt Griechenland keine Barzahlungen über 500,- Euro, während in Deutschland teilweise komplette Immobilienkäufe in bar abgewickelt werden.
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