Lange wurde verhandelt. Jetzt ist es amtlich. ThyssenKrupp und der indische Stahlkonzern Tata legen ihre Stahlaktivitäten in Europa zusammen. Beide Unternehmen haben eine Absichtserklärung für eine Gemeinschaftsfirma unterzeichnet. Der neue Konzern soll den Namen ThyssenKrupp Tata Steel haben. Der Hauptsitz soll in den Niederlanden sein. Dadurch entsteht der zweitgrößte Stahlkonzern in Europa. Nach ArcelorMittal. Das neue Unternehmen hat insgesamt 48.000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 15 Milliarden Euro. ThyssenKrupp und Tata sollen jeweils 50 Prozent der Anteile halten. Die Fusion soll bis Ende 2018 abgeschlossen sein. Durch den Zusammenschluss erwarten beiden Konzerne Einsparungen von 400 bis 600 Millionen Euro.
Gleichzeitig kündigte ThyssenKrupp umfangreiche Stellenstreichungen an. Insgesamt sollen 4.000 Mitarbeiter ihren Job verlieren. In der Verwaltung und in der Produktion. Jeweils 2.000 bei ThyssenKrupp und 2.000 bei Tata. Gegen den Arbeitsplatzabbau wollen die Mitarbeiter von ThyssenKrupp am Freitag in Bochum auf die Straße gehen. Die IG Metall rechnet mit mehreren Tausend Teilnehmer. Grundsätzlich schließt die Gewerkschaft eine Zustimmung zur Fusion nicht aus. Allerdings fordert sie Garantien für die Beschäftigten.
An der Börse kommen die Pläne gut an. Die ThyssenKrupp-Aktie legt um fünf Prozent zu. Weil sich der Konzern jetzt auf seine Kernaktivitäten konzentrieren kann, so Analysten.
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