China hat Japan wieder überholt. Als größter Gläubiger der USA. Keinem anderen Land schuldet die amerikanische Regierung mehr Geld als China. Wie das US-Finanzministerium bekannt gab, hält Peking rund 1,15 Billionen US-Dollar an amerikanischen Staatsanleihen. Japan kommt unterdessen auf ein Volumen von 1,09 Billionen US-Dollar. Damit kommen diese beiden Länder auf rund zwei Drittel aller ausstehenden Schuldscheine der USA, die sich in ausländischer Hand befinden.
China und Japan finanzieren somit den Wohlstand und das Wachstum der USA. Die größte Volkswirtschaft der Welt lebt auf Pump. Und leiht sich Geld von anderen Ländern. Die Amerikaner sind darauf angewiesen, dass andere Regierungen ihnen ihre Schuldscheine abkaufen.
Beide Gläubiger haben die USA damit in der Hand. Sie könnten größere Bestände an Staatsanleihen verkaufen. Oder den Aufkauf neuer Schuldscheine stoppen. Beides würde den Bondmarkt und den Dollar unter Druck bringen. Zwar würden sich China und Japan damit selber schaden, weil ihre eigenen Bestände plötzlich im Wert sinken und im schlimmsten Fall sogar ausfallgefährdet wären, dennoch könnten sie damit die USA und das Finanzsystem ins Wanken bringen. Und den US-Dollar als Leitwährung früher oder später ablösen.
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