Italien will Regierungskreisen zufolge den sich abzeichnenden Stellenabbau in der Bankenbranche mit 500 Millionen Euro an öffentlichen Geldern abfedern. Damit sollten in den kommenden drei Jahren Vorruhestandsregelungen der Institute unterstützt werden, so die Nachrichtenagentur Reuters. Der genannte Betrag solle den Geldhäusern dabei helfen, die Kosten abzudecken, die bei der Trennung von bis zu 25.000 Beschäftigten entstehen. Bislang haben die Banken die Gelder für solche Zwecke aus eigenen Töpfen bestritten. Doch dort sind einige Mittel abgeflossen nach zahlreiche Frühverrentungen in den vergangenen Jahren.
„Das Bankensystem ist zentral für die wirtschaftliche Stabilität und die Maßnahme der Regierung trägt dem Rechnung“, hieß es. Das Vorhaben sei Teil der Budgetpläne, die das Kabinett von Ministerpräsident Matteo Renzi vergangenen Samstag gebilligt habe. Demnach sollen dafür im Haushalt für das kommende Jahr 100 Millionen Euro bereitgestellt werden. Für die Jahre 2018 und 2019 sollen es jeweils 200 Millionen sein.
Italiens Banken leiden unter einem gewaltigen Berg an faulen Krediten. Außerdem ist das Filialnetz in dem Land nach Angaben des Branchenverbandes ABI wesentlich dichter als im europäischen Durchschnitt. Die Gewerkschaft FABI geht davon aus, dass allein bis zum Jahr 2020 etwa 16.000 Beschäftigte die fünf führenden Banken Italiens verlassen werden. Derzeit summieren sich die Mitarbeiterzahlen auf 317.000.
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