Die Musikindustrie hat sich schon länger auf die Internet-Plattform YouTube eingeschossen. Zurzeit berät die EU-Kommission Reformen des Urheberrechts. Laut einer Umfrage nutzten 82 Prozent die Google-Videoplattform wegen der Musik, erklärte der globale Branchenverband IFPI am Dienstag. Die Musikkonzerne und zahlreiche Künstler werfen YouTube vor, mit einem breiten kostenlosen Song-Angebot Musik zu entwerten und gemessen an der Nutzerzahl zu wenig Geld an die Branche zu überweisen.
YouTube kontert, man gebe gemäß dem Geschäftsmodell mehr als die Hälfte der Werbeeinnahmen an die Rechteinhaber weiter und gebe ihnen mit Hilfe von Software zum Erkennen geschützter Inhalte genug Kontrolle auch bei von Nutzern hochgeladenen Songs. Die Plattform weigert sich zugleich, Geld für Song-Abrufe ohne begleitende Werbung
zu bezahlen.
Derzeit laufen neue Lizenzverhandlungen zwischen den großen Musiklabels und YouTube. Von der EU-Kommission werden demnächst Vorschläge zur Reform des Urheberrechts erwartet, die nach bisherigen Informationen strengere Regeln für Online-Plattformen enthalten können.
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