Es geht weiter bergab in China: Der Shanghai Composite verlor am Donnerstag wieder über sieben Prozent. Folge: Der erst am Montag eingeführte Schutzmechanismus griff erneut und der Börsenhandel wurde nach einer erst kurzen Unterbrechung schließlich komplett ausgesetzt. Angesichts der Turbulenzen plant die chinesische Wertpapieraufsicht, das seit einem halben Jahr geltende und Freitag auslaufende Verkaufsverbot für einige Großinvestoren zu verlängern.
Wirtschaft TV-Chefredakteur Manuel Koch erklärt: „Die Anleger schauen gar nicht so sehr auf die schwachen Konjunkturdaten. Es ist viel mehr die Angst vor dem neuen Schutzmechanismus selbst. Die Anleger fürchten sich vor Liquiditätsproblemen. Denn schon öfter wurden in China wegen der großen Schwankungen Aktien vom Handel einfach ausgesetzt. Passiert das wieder, kommen Anleger vielleicht über längere Zeit nicht mehr an ihre Anlagen ran. Das macht Angst und verursacht eine massive Kapitalflucht.“
Die Sorgen um die zweitgrößte Volkswirtschaft hatten Anfang der Woche weltweit Schockwellen ausgelöst. Am Montag wurde zum ersten Mal die Notbremse gezogen und der Börsenhandel ausgesetzt, nachdem der Markt über sieben Prozent verloren hatte. Die chinesische Regierung pumpte daraufhin Milliarden in den Markt. Die Maßnahmen sollten die Kurse stützen, was kurzfristig gelang. Doch das Vertrauen der Anleger scheint futsch zu sein.
Auch gibt es neue Irritationen über die anhaltende Abschwächung der chinesischen Währung gegenüber dem US-Dollar. Der Yuan fiel am Donnerstag auf den niedrigsten Stand seit fast fünf Jahren. Die Kursschwäche weckt Sorgen um eine wachsende Kapitalflucht aus China.
Der deutsche Aktienmarkt ging am Donnerstag zu Handelsbeginn ins Minus und rutschte unter die wichtige Marke von 10.000 Punkten.
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