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Kritik gegen Verband der Familienunternehmer 

Parteien und Unternehmer kritisieren mangelnde AfD-Abgrenzung 

2 Min.

26.11.2025

Der politische Streit um die Brandmauer zur AfD verlagert sich: Nachdem der Verband »Die Familienunternehmer« Kritik gegen die Brandmauer erhoben hat, richten die großen Parteien ihre Kritik nun gegen den Verband selbst. Stimmen aus der CDU, SPD und den Grünen beklagen, dass der Unternehmerverband sich »unklar“« oder »zu offen« gegenüber der AfD positioniere. Besonders deutlich äußerte sich der Chef des CDU-Sozialflügels, Dennis Radtke, im »Focus«: Wer als Unternehmerverband Nähe zur AfD suche, »lege die Axt an die Wurzel unseres Wirtschaftsmodells«.

Hintergrund der Kritik ist die Sorge, wirtschaftsnahe Interessenvertreter könnten der AfD indirekt Legitimität verschaffen oder zu einer Normalisierung ihrer Programme beitragen. Vertreter von SPD und Grünen warnen laut ZEIT, dass jeder Verband, der Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen wolle, auch eine klare Haltung zur demokratischen Abgrenzung benötige. Die AfD-Positionen zu Europa, Handel, Migration und Rechtstaatlichkeit seien unvereinbar mit den Grundlagen der hiesigen Wirtschaftsordnung, so die Parteien.

Parallel äußern sich namhafte Unternehmen, auf Social Media, um sich vom Verband zu distanzieren, so wie Dr. Oetker, mit dem Hinweis darauf, kein Vollmitglied im Verband zu sein oder Rossmann, der heute einen Austritt verkündete.

Der Verband selbst weist alle Vorwurf zurück und betont, man verfolge keine Annäherung an die AfD. Dennoch zeigt die Debatte, wie sensibel die politische Linie zur Abgrenzung geworden ist und wie schnell öffentliche Erwartungen an zivilgesellschaftliche Akteure steigen, wenn es um klare Positionierungen geht. Im Vorfeld wichtiger Landtagswahlen dürfte die Auseinandersetzung weiter an Schärfe gewinnen.

SK

Beitragsbild: IMAGO / ZUMA Press

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