Im Zusammenhang mit der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines durch Saboteure gibt es einem US-Medienbericht zufolge neue Hinweise auf ukrainische Täter. Die Washington Post schreibt, der US-Auslandsgeheimdienst CIA habe bereits im Juni 2022 – und damit drei Monate vor den Detonationen – von einem ukrainischen Plan für einen solchen Anschlag erfahren. Demnach wurde die CIA von einem europäischen Geheimdienst darüber informiert, dass ein Team von sechs Angehörigen einer ukrainischen Eliteeinheit die Erdgas-Pipelines bei einem verdeckten Taucheinsatz sprengen wolle. Der „Washington Post“ zufolge unterstand das Team direkt der ukrainischen Armeeführung.
Der Geheimdienstbericht soll auf Informationen basieren, die von einer Person in der Ukraine stammen. Die Informationen der Quelle konnten von der Washington Post nicht sofort bestätigt werden, aber die CIA teilte offenbar den Bericht im Juni 2022 mit Deutschland und anderen europäischen Ländern. Das erklärten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Beamte, die unter der Bedingung der Anonymität sprachen, um sensible Geheimdienstoperationen und diplomatische Gespräche nicht zu gefährden, gegenüber der Zeitung.
Vor wenigen Wochen hatte es im Zuge der Ermittlungen zu Explosionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 eine Durchsuchung in Brandenburg gegeben. In Frankfurt (Oder) sei die Wohnung einer nicht verdächtigen Person am 25. Mai durchsucht worden, erklärte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Weitere Auskünfte erteilte die Behörde nicht. Zuvor hatten NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“ darüber berichtet. Nach ihren Recherchen soll es sich bei der Person um die ehemalige Lebensgefährtin eines möglichen Attentäters handeln.