Die italienische Regierung hat aufgrund der hohen Migrationszahlen über die Mittelmeerroute landesweit einen Ausnahmezustand ausgerufen. Dieser gelte für sechs Monate und solle den besonders betroffenen Regionen im Süden zunächst fünf Millionen Euro zur Verfügung stellen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. Der Amtssitz von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bestätigte laut der Deutschen Presse-Agentur die Berichte auf Nachfrage. Mit dem Ausnahmezustand sollen demnach einfacher neue Aufnahmezentren für Flüchtlinge errichtet werden können. In Italien wird seit geraumer Zeit über die Ankunft Tausender Migranten diskutiert. Immer wieder starten etliche Menschen mit oft seeuntauglichen Booten aus Tunesien und Libyen, um über das Mittelmeer die italienischen Inseln Lampedusa und Sizilien sowie das italienische Festland oder Malta zu erreichen. Bei den gefährlichen Überfahrten kommt es teilweise zu verheerenden Bootsunglücken. Das Innenministerium in Rom zählte in diesem Jahr bereits mehr als 31.000 Menschen, die auf Booten Italien erreichten – im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es noch rund 7.900.