Angesichts des russischen Angebots von einer nur begrenzten Verlängerung des Abkommens zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer haben die Vereinten Nationen Kompromissbereitschaft angedeutet. Im Zusammenhang mit der Schwarzmeer-Getreideinitiative sehe das Abkommen eine Verlängerung um 120 Tage vor, aber unter den gegenwärtigen Umständen konzentrierten sich der Generalsekretär und sein Team in engem Kontakt mit allen Parteien darauf, alles zu tun, um Kontinuität der Initiative zu gewährleisten. Das sagte laut der Deutschen Presse-Agentur der Sprecher Stephane Dujarric in New York.
Moskau will die am 19. März auslaufende Vereinbarung nicht wie im Vertrag festgehalten um 120 Tage verlängern, sondern nur um 60. UN-Sprecher Dujarric ließ Fragen um den Stand der Verhandlungen in Genf unbeantwortet. Er betonte aber, dass die Vereinten Nationen weiterhin intensiv daran arbeiteten, auch Agrar-Exporte aus Russland zu erleichtern. Moskau beklagt, dass westliche Sanktionen die Ausfuhr russischer Lebens- und Düngemittel behinderten.
Nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine vor gut einem Jahr hatte die russische Marine auch die Schwarzmeerhäfen des Nachbarlandes blockiert. Unter Vermittlung der UN und der Türkei wurde im Sommer 2022 ein Getreideabkommen geschlossen, das die Freigabe der ukrainischen Häfen unter anderem für den Getreideexport vorsah. Die ursprünglich für 120 Tage vereinbarte Initiative wurde im Herbst um weitere 120 Tage verlängert. Die Vereinbarung gilt als wichtig für die weltweite Lebensmittelsicherheit.