Gerade hatten wir über die Befürchtung von Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk (CDU) berichtet, dass es bereits in zehn Jahren vielleicht kein Schweinefleisch aus der Heimat mehr geben könnte, jetzt meldet sich auch der brandenburgische Bauernpräsident Henrik Wendorff zu Wort und spricht von einer Katastrophe. Die Schweinehaltung in Brandenburg stecke in einer Krise. Wie die Deutsche Presse-Agentur schreibt, sank nach aktuellen Angaben des Statistik-Amtes die Zahl der gehaltenen Schweine in Brandenburg auf einen Tiefstand. Demnach gab es 2022 erstmals seit 1990 weniger als 600.000 Schweine. Als maßgeblichen Grund für die Entwicklung sieht der Landesbauernverband die Afrikanische Schweinepest, die erstmals in Deutschland im September 2020 in Brandenburg ausgebrochen war. Damit verliere die Region laut Wendorff an Wertschöpfung. Mit einem derart niedrigen Bestand decke man gerade mal 40 Prozent des Bedarfs der Berliner und Brandenburger an Schweinefleisch ab. Deutschlandweit sei die Lage bei den Schweinehaltern angespannt, Betriebe gäben diesen Produktionszweig auf.
Schweine aus Betrieben in sogenannten Restriktionszonen zum Schutz vor der Schweinepest verlieren dem Landesbauernverband zufolge schlagartig an Marktwert. Die sinkende Nachfrage nach Fleisch aus regionaler Erzeugung sei ein weiterer Grund des Rückgangs. Wegen gestiegener Lebenshaltungskosten griffen Verbraucherinnen und Verbraucher verständlicherweise zum jeweils preiswertesten Fleischprodukt; Herkunft und Haltung seien zweitrangig.