Europa importiert so viel Flüssiggas aus Russland wie nie zuvor. Das berichtet die Financial Times. Demnach sind die Importe von LNG-Flüssiggas in den ersten neun Monaten dieses Jahres um fast 40 Prozent gestiegen, während russische Gaslieferungen per Pipeline nahezu auf Null gesunken sind. Energieexpertin Anne-Sophie Corbeau warnt in der Zeitung, die Präsenz auf dem LNG-Markt gäbe Russlands Präsident Wladimir Putin die Möglichkeit, sein Gas weiter als Waffe zu nutzen und die volatilen Gaspreise in die Höhe schießen zu lassen. Er könne auch von einem Tag auf den anderen die Gaslieferungen nach Europa stoppen. Insgesamt haben die europäischen Länder laut dem Bericht ihre LNG-Importe von Januar bis Oktober 2022 um 70 Prozent auf 111 Milliarden Kubikmeter gesteigert. Russland lieferte davon 17,8 Milliarden Kubikmeter. Hauptempfängerländer des russischen Flüssiggases waren Frankreich, Belgien, Spanien und die Niederlande.