Die Deutsche Post ist verpflichtet, die gesetzlich geforderte Grundversorgung sicherzustellen. Briefe müssen mindestens einmal werktäglich zugestellt werden. Doch das ist vielerorts in Deutschland momentan weit von der Realität entfernt. Wie die Bild-Zeitung schreibt, verzeichnete die zuständige Bundesnetzagentur in Bonn in diesem Jahr bisher 20.421 Beschwerden, davon fast 11.500 allein im dritten Quartal. Dabei sei der September noch nicht gänzlich ausgezählt, wird die Pressesprecherin Marta Mituta zitiert. Zum Vergleich: 2021 waren es insgesamt noch 15.118 Beschwerden.
In Berlin melden demnach fast alle Bezirke Probleme bei der Briefzustellung, teilweise sei seit sechs Wochen keine Post eingetroffen. Auch in Gemeinden in Baden-Württemberg und Bayern kommen seit Wochen keine Briefe mehr an.
Ein Post-Sprecher erklärte die Brief-Probleme in Berlin mit der Corona-Infektionswelle. Außerdem sei die Urlaubszeit hinzugekommen. So könne es in einzelnen Bezirken zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein.
Mitarbeiter, die ihre tägliche Höchstarbeitszeit erreicht hatten, brachen ihre Touren demnach ab. Auf der Tour noch verbleibende Haushalte konnten dann nicht taggleich, sondern erst verspätet an den Folgetagen mit Post beliefert werden. Bewohner der Hufeisensiedlung in Berlin-Britz mussten laut der Deutschen Presse-Agentur allerdings kürzlich nicht einen Tag länger, sondern zweieinhalb Wochen auf ihre Briefe warten.