Russlands Präsident Wladimir Putin warnt vor einem weiteren Absenken der russischen Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1. Sollte Russland die in Kanada reparierte Turbine nicht zurückerhalten, drohe Ende Juli die tägliche Durchflusskapazität der Pipeline deutlich zu fallen. Das sagte der Kremlchef am Rande eines Treffens in Teheran der staatlichen russischen Nachrichtenagentur »Tass« zufolge. Man habe noch eine fertige Trasse, das sei Nord Stream 2. Die könne man in Betrieb nehmen.
Sollte Russland die reparierte Turbine nicht zurückerhalten, drohe Ende Juli wegen der notwendigen Reparatur eines weiteren Aggregats die tägliche Durchflusskapazität der Pipeline noch weiter auf 33 Millionen Kubikmeter zu fallen, sagte Putin laut »Tass«. Die Begründung der Drosselung mit der fehlenden Turbine hatten Kritiker schon zuvor als Vorwand bezeichnet.
Die in Kanada reparierte Turbine wurde wegen der westlichen Sanktionen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine laut der Deutschen Presse-Agentur allerdings tatsächlich nicht wieder an Russland übergeben. Zuletzt hatte die kanadische Regierung auf Bitten Berlins entschieden, die Turbine von Siemens Energy an Deutschland zu übergeben, wodurch sie wieder eingebaut werden könne. Damit sollte Russland ein Vorwand für den endgültigen Stopp der Gaslieferungen oder deren anhaltende Drosselung genommen werden. Moskau betont aber, bis jetzt weder die Maschine noch die dazugehörigen Dokumente bekommen zu haben.