Deutschlands Kohle-Importeure haben offenbar ein Logistik-Problem. Und das, während Kohle als Energieträger derzeit vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und des drohenden Stopps von Gaslieferungen aus Russland eine besondere Bedeutung zukommt. Die Seehäfen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen seien voll ausgelastet und liefen am Limit, heißt es in einer Mitteilung des Vereins der Kohlenimporteure. Auch beim Transport der Kohle per Schiff oder Bahn zu den Kraftwerken komme es wegen des hohen Personalmangels zu Engpässen, schreibt die Deutsche Presse-Agentur. Eine Perspektive zur Ertüchtigung der Seehäfen und der Binnenlogistik sei nötig.
Der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Alexander Bethe, sagt dennoch, auf die Ankündigung der Bundesregierung, Kohlekraftwerke wegen der Gasknappheit stärker laufen zu lassen, sei man gut vorbereitet.
Mit Blick auf das ab August geltende EU-Embargo auf russische Kohle zeigte sich Bethe zuversichtlich, dass der sehr hohe Anteil von 50 Prozent russischer Kohle am Gesamtimport ersetzt werden könne. Test-Programme neuer Kohlesorten aus Südafrika, Australien, den USA, Kolumbien und Indonesien seien im vollen Gange. Die Kohlekraftwerke würden bereits in den Sommermonaten die Versorgungssicherheit in der Stromproduktion gewährleisten, damit mit dem vorhandenen Gas eine Reserve für den kommenden Winter angelegt werden könne.