Ein Rückruf von 5,2 Millionen potenziell gesundheitsschädlicher Beatmungsgeräte sowie dadurch zu erwartende Sammelklagen und Lieferengpässe haben die Bilanz des niederländischen Medizintechnikkonzerns Philips für das Jahr 2021 belastet. Im laufenden Quartal rechnet das Unternehmen noch mit einem sinkenden Umsatz. Doch das Management um Konzernchef Frans van Houten gab laut der Deutschen Presse-Agentur jetzt bekannt, dass es insgesamt für 2022 mit einem Umsatzplus aus eigener Kraft von drei bis fünf Prozent rechne. Für die Aktionäre kündigte Philips eine Dividende auf dem Vorjahresniveau von 0,85 Euro je Aktie an, zahlbar in bar oder Aktien.
Laut dem Handelsblatt hatte Philips in über fünf Millionen Beatmungsgeräten einen Dämmschaumstoff verarbeitet, von dem sich Partikel lösten, die möglicherweise gesundheitsgefährdend seien. Die Kosten der Rückrufaktion summierten sich mittlerweile auf 720 Millionen Euro, nachdem der Hersteller jetzt weitere 220 Millionen Euro zurückgestellt habe. Die Klagen von Patienten sind dabei noch nicht eingerechnet. Bis Ende Dezember 2021 waren laut Philips in den USA rund 100 Sammelklagen eingereicht worden, dazu 120 Klagen auf Körperverletzung.