Wir haben gerade über den Turboboost berichtet, den Netflix mit seiner dystopischen Serie »Squid Game« eingeschaltet hat. Im dritten Quartal 2021 war dem Bezahlfernseh-Pionier mit der südkoreanischen Produktion ein Abonnentenanstieg um 4,4 Millionen auf knapp 214 Millionen gelungen. Laut einem »Bloomberg«-Bericht beziffert Netflix den Wert der neunteiligen Serie für das Unternehmen auf fast 900 Millionen Dollar. Doch was auf der einen Seite ein beachtlicher wirtschaftlicher Coup ist, sorgt auf der anderen Seite international für Entsetzen. Denn Jugendliche und sogar Kinder stellen rund um den Erdball die brutalen Handlungen aus der Serie nach. Ursprünglich waren es harmlose Kinderspiele, wie zum Beispiel auf Kommando still stehenzubleiben. Doch in »Squid Game« werden sämtliche Teilnehmer, die einen Fehler begehen, auf der Stelle hingerichtet. Auf Schulhöfen in Deutschland und rund um die Welt haben zwar bisher keine Morde im Zusammenhang mit »Squid Game« stattgefunden. Doch immer häufiger melden Bildungseinrichtungen, dass die Verlierer unter den spielenden Kindern misshandelt oder verprügelt werden. Im schleswig-holsteinischen Pinneberg spielten laut dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag jetzt sogar Kinder einer Kindertagesstätte »Squid Game« nach. Die Leitung der Kita richtete sich in einem Aufruf an die Eltern: »Lasst eure Kinder nicht diese Serie sehen. Auch nicht, wenn ihr dabei seid.« Und auch ohne körperliche Misshandlung kann »Squid Game« schmerzhaft sein. Denn die gleichnamige, von der Serie unabhängige Kryptowährung durchlief innerhalb weniger Tage eine extreme Berg- und Talfahrt. Kurz nach ihrer Einführung in der vergangenen Woche stieg der Wert einer Kryptomünze auf über 100 Dollar, dann explodierte der Kurs auf einen Höchstwert von 2.856 Dollar, um dann im Sturzflug innerhalb von fünf Minuten auf weniger als einen Zehntel-Cent zu fallen.
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