Die rasant steigenden Energiekosten in Deutschland werden besonders für gering verdienende und sozial schwache Verbraucher zu einem immer größeren Problem. Daher fordert der Städte- und Gemeindebund jetzt Finanzhilfen von der Bundesregierung. Geringverdiener und sozial schwache Haushalte sollen aufgrund steigender Gas- und Ölpreise höhere Heizkostenzuschüsse erhalten.
Auch Verbraucherschützer und Sozialverbände zeigen sich besorgt. Wenn der Anstieg der Energie- und Benzinpreise ungebremst weitergehe, drohe eine dramatische soziale Schieflage. Das sagte der Vorstand des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Klaus Müller, dem »Tagesspiegel«. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, sprach sich dafür aus, das Wohngeld für Menschen mit geringen Einkommen jährlich an die steigenden Energiekosten anzupassen.
Der Energiekonzern Eon zieht wegen der Preisexplosion beim Gas sogar die Reißleine und stoppt vorerst das Neukundengeschäft für Privatkunden. Auf der Website steht zur Zeit »Leider können wir Ihnen derzeit keine Erdgas-Produkte anbieten«. Bestandskunden seien nicht betroffen. Schon im vergangenen Monat hatte die Firma Deutsche Energiepool als erster deutscher Gasversorger mitgeteilt, vielen Kunden die Gas-Lieferverträge gekündigt zu haben. Eon sprang als zuständiger Grundversorger ein und macht dies nach eigenen Angaben auch weiterhin.
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