Der raketenbetriebene Flug am 11. Juli, welcher Multimilliardär Richard Branson etwa 86 Kilometer hoch ins All schoss, katapultierte auch den Wert seiner Weltraumfirma Virgin Galactic in neue Dimensionen. Am Montag nach dem Trip stiegen die Aktien im vorbörslichen Handel um 22 Prozent, erhöhten den Marktwert des Unternehmens um etwa 841 Millionen US-Dollar und übertrafen dessen im Februar erreichten Höchststand. Bis Freitag vor dem Flug hatten die Aktien ihren Wert auf etwa 11,8 Milliarden US-Dollar gesteigert. Gemeinsam mit fünf Mitarbeitern seiner 2004 gegründeten Firma erlebte der 70-jährige Milliardär während des etwa einstündigen Flugs für wenige Minuten Schwerelosigkeit. Der Erfolg der Mission stützt das Ziel für den Start des kommerziellen Weltraumtourismus in 2022.
Virgin Galactic kündigte an, den Ticketverkauf nach den Testflügen im Sommer wieder aufzunehmen und plant ab Anfang nächsten Jahres die Bearbeitung von etwa 600 bestätigten Aufträgen. Zukünftig wird ein Mitflug teurer sein als der bekannte Preis von 250.000 US-Dollar pro Sitzplatz. Im Wettlauf der Tech-Milliardäre um den Start in den Welltraumtourismus hatte Branson kürzlich Jeff Bezos überholt. Der Amazon-Gründer war mit seinem eigenen Weltraumunternehmen Blue Origin erst am 20. Juli ins All gestartet. Beide richten sich mit ihren Angeboten an Wohlhabende, die für einen Moment der Schwerelosigkeit bereit sind, sehr viel Geld auszugeben. Die geglückten All-Flüge zeigen, dass Weltraumtourismus bald Realität werden könnte. Inwiefern diese aufstrebende Branche Investitionsmöglichkeiten für privatwirtschaftliche Unternehmen mit Plänen für Reisen zu internationalen Raumstationen im Weltraum bietet, bleibt abzuwarten.