Facebook bringt die Inhalte zahlreicher Medienunternehmen an die Nutzer – und kassiert dafür ordentlich an Medieneinnahmen. Die traditionellen Medienunternehmen schauen dabei allerdings in die Röhre, obwohl sie diejenigen sind, die die Inhalte liefern. Das ist so nicht fair, beschließt die australische Regierung und entwirft ein Gesetz, demzufolge Internetkonzerne einen Teil ihrer Werbeeinnahmen an die Verlage abgeben müssen, deren Inhalte sie verbreiten. Im Protest gegen diesen Gesetzesentwurf hat Facebook journalistische Inhalte und Regierungsseiten für seine rund 13 Millionen australischen Nutzer gesperrt. Nachdem Google gedroht hat, seine Suchmaschine in Australien gänzlich abzustellen, hat der Tech-Gigant nun doch nachgegeben und einen Deal mit dem News-Corp.-Konzern des australischen Medienunternehmers Rupert Murdoch abgeschlossen.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich große Tech-Konzerne wie Google und Facebook, aber auch Apple, gegen staatliche Regulierung wehren. Für Zuckerberg und co. stehen staatliche Eingriffe in die Tech-Branche für Innovationsfeindlichkeit und Totalitarismus. „Smart Regulation“ aber, argumentiert Torsten Riecke vom Handelsblatt, könne nicht nur den Missbrauch von Marktmacht durch Big Tech mithilfe von Verboten und Sanktionen verhindern, sondern der Branche auch zu mehr Wettbewerb und Innovation verhelfen.
Ob sich die EU ein Beispiel an dem Vorstoß der australischen Regierung in Canberra nehmen wird, bleibt abzuwarten.