Die Deutschen zahlen die zweithöchsten Steuern und Sozialabgaben – das hat eine Studie der OECD unter 36 untersuchten Industrieländern für das Jahr 2018 ergeben. Der Anteil von Steuern und Sozialabgaben betrug in Deutschland für alleinstehende Durchschnittsverdiener 49,5 Prozent der Arbeitskosten. Darauf wies die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Donnerstag hin. Nur in Belgien müssen die Menschen eine noch höhere Last stemmen.
Im Durchschnitt müssen die Menschen aus den OECD-Ländern 36,1 Prozent der Arbeitskosten an ihren Staat abdrücken. Die Arbeitskosten bestehen aus dem Bruttolohn und den Sozialabgaben der Arbeitgeber. Bei den Sozialabgaben sind Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil berücksichtigt worden.
Familien mit nur einem Erwerbstätigen werden deutlich geringer belastet
Deutlich geringere Beträge müssen in Deutschland Familien mit nur einem Erwerbstätigen berappen. Bei ihnen werden 34,4 Prozent Steuern und Sozialabgaben von den Arbeitskosten abgeführt. In Frankreich und Italien liegt dieser Anteil bei mehr als 39 Prozent. Der OECD zufolge ergibt sich die geringere Belastung für Familien mit einem Erwerbstätigen aus dem Ehegattensplitting und der beitragsfreien Mitversicherung von Familienangehörigen.
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